Thema: Pegida

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Integrationsbeauftragte protestieren gegen Pegida – Bachmann-Prozess beginnt

Einen Tag vor Prozessbeginn hat sich Pegida-Anführer Lutz Bachmann von seinen Anhängern den Rücken stärken lassen. Er habe ungeheuer viel Zuspruch erhalten, sagte er heute Abend auf dem Dresdner Altmarkt, wo sich etwa 2.700 bis 3.200 Demonstranten versammelt hatten. Ab Morgen muss sich Bachmann vor dem Amtsgericht wegen des Verdachts der Volksverhetzung verantworten. Vor dem Amtsgericht Dresden werden weitere Demonstrationen von Anhängern und Gegnern der Pegida-Bewegung erwartet.

Die von Gepida organisierte Gegendemonstration auf dem Theaterplatz wurde heute von vielen der gut 200 Teilnehmer der Bundeskonferenz der Integrationsbeauftragten von Bund, Ländern und Kommunen verstärkt. 450 bis 550 Menschen ermittelte hier die Forschungsgruppe durchgezaehlt. Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) bedankte sich bei den Organisatoren für den nicht nachlassenden Elan. „Rassismus und Intoleranz wollen wir in unserer Stadt nicht dulden“ sagte sie in einer kurzen Ansprache. Für gute Stimmung sorgte die Musiker vom Integrationsprojekt Banda Internationale. Während ihres Umzuges protestierten die Gepida-Anhänger auf der Wilsdruffer Straße in Sicht- und Hörweite gegen Pegida-Demo.

Auf dem Altmarkt arbeitete man sich dieser Zeit an dem Treffen der Integrationsbeauftragten ab. Als der Name der Bundesbeauftragten Aydan Özoguz (SPD) fiel, stimmten viele Pegida-Anhänger den Sprechchor „Abschieben, Abschieben!“ an. Redner Siegfried Däbritz versäumte es darauf hinweisen, dass man Bürger mit deutscher Staatsbürgerschaft nicht abschieben kann. Özoguz besitzt die Staatsbürgerschaft seit 1989, ist seit 2004 SPD-Mitglied und hat bei der letzten  Bundestagswahl ein Direktmandat in Hamburg-Wandsbek errungen. Die Information aus dem Wikipedia-Artikel über die Aktivitäten der Brüder von Özoguz verbreitete er dagegen dankbar in seiner Rede.