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Dresden für Alle: Familie von Sprecher Eric Hattke massiv bedroht

Die Familie von Eric Hattke, Sprecher des Netzwerkes Dresden für Alle ist am Wochenende massiv bedroht worden. In einem Drohanruf hieß es, man würde den Aufenthalt der Familie und des Sprechers kennen. Hattke solle aufhören „sich für Ausländer einzusetzen“, sonst würde er nächste Woche „platt gemacht“, habe der Anrufer gedroht. Mit Aussagen wie „wir schießen durch die Fenster“ oder „wir haben auch hier Kameraden“ sollte seine Familie, die nicht in Sachsen wohnt, offenbar verängstigt werden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen bereits aufgenommen und arbeitet unter Hochdruck an der Strafverfolgung.

„Es ist bedauerlich, dass es in einer Demokratie so weit kommt“, sagte Hattke und fügte hinzu: „Ich lehne Gewalt ab.“ Wichtig für ihn sei, dass die Polizei nun ermittle, damit diese Menschen ein Gesicht bekommen.

Hattke ist seit dem von ihm mitorganisierten Sternmarsch im Dezember 2014 wiederholt Opfer von verbalen Attacken und massiven Beleidigungen gewesen. Per Mail und über Facebook versuchen seine Gegner, ihn unter Druck zu setzen. Mit dem Drohanruf bei den Eltern sei erneut eine Grenze überschritten worden, erklärte der Netzwerkrat von „Dresden für Alle“. Politische und gesellschaftliche Debatten müssten kontrovers geführt werden, aber immer frei von Gewalt oder Gewaltandrohung bleiben. Wer Gewalt anwendet, mit Gewalt droht oder zur Gewaltanwendung aufruft, stelle sich außerhalb des demokratischen Konsenses. „Wir stehen vollkommen hinter unserem Sprecher. Ein Angriff auf ihn ist ein Angriff auf das ganze Netzwerk. Ein Angriff gegen seine Familie ist ein Angriff gegen uns alle. Die Arbeit der vielen anderen Menschen bei „Dresden für Alle“ geht weiter“ erklärt Gabriele Feyler, Co-Sprecherin des Netzwerkes.

Hattke hat für sein Engagement bei „Dresden für Alle“ sein Studium unterbrochen. Anlass für die Entstehung des Netzwerkes war das Bemühen, die Anti-Pegida-Aktivitäten in der Stadt miteinander zu vernetzen und mit eigenen Aktionen den weltoffenen Charakter der Stadt zu demonstrieren. Bei den Unruhen nach der Eröffnung der Zeltstadt an der Bremer Straße war er mit dem Netzwerk vor Ort. Hattke war auch in der Wählerinitiative „Gemeinsam für Dresden“ aktiv, die die OB-Kandidatin Eva-Maria Stange (SPD) nominiert und unterstützt hat. Inzwischen kümmere er sich wieder intensiv um sein Studium der Politikwissenschaften und Geschichte, sagte er. Bei „Dresden für Alle“ bleibe er aktiv, auch wenn dann weniger Zeit sei.

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