Die Zahl der Bußgelder für erwischte Wildpinkler hat sich in Dresden in den letzten drei Jahren mehr als halbiert. Wurden 2013 noch 151 Vorfälle protokolliert, waren es 2015 nur noch 66. Allerdings seien noch 7 Fälle aus diesem Jahr in Bearbeitung, sagte eine Rathaussprecherin. 40 Euro sind beim Urinieren in der Öffentlichkeit in Dresden fällig. Wer Montags in Dresden unterwegs ist, könnte wahrscheinlich an einem Abend 66 und mehr Bußgelder verhängen. Doch da haben die Beamten andere Aufgaben.

Viele Kommunen in Deutschland haben laut Mitteilung der adamus-group ihre Verwarn- und Bußgelder im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Der Hersteller von Taschen-WC hat nach eigenen Angaben über 50 deutsche Großstädte befragt und die Ergebnisse in einem „Wildpinkler-Atlas“ zusammengefasst. Die Recherche-Ergebnisse werden – wenig überraschend – mit den Vorzügen beim Kauf eines Taschen-WC in den Ausführungen für Männer und Frauen verbunden. Atlas-Initiator Marc Collinet verweist darauf, dass „ein derartiges Vergehen längst kein Kavaliersdelikt mehr ist. Die Kommunen gehen mehr und mehr dazu über, derartige Vergehen mit zum Teil sehr empfindlichen Verwarn- bzw. Bußgeldern zu ahnden“. Ordnungswidrigkeiten könnten je nach Schwere des Vergehens mit einer Geldbuße zwischen 5 und 5.000 Euro geahndet werden, meint Collinet. Wird ein Wildpinkler zum ersten Mal erwischt, zahle er laut Umfrage zwischen 35 und 70 Euro.

In Dresden sind die Bußgelder in den letzten Jahren nicht erhöht worden. Hier wurde der Bußgeld-Katalog zum letzten Mal 2013 angepasst, sagte eine Rathaussprecherin auf Nachfrage. Die 40 Euro für einen „Ersttäter“ können im Wiederholungsfall empfindlich ansteigen. Maximal 1.000 Euro seien bei vorsätzlichen oder wiederholten Verstößen auf dem Bußgeldbescheid möglich. “ In unserem Zuständigkeitsbereich war dies bisher noch nicht der Fall“, so die Rathaussprecherin.

In der Dresdner Neustadt gibt es seit mehreren Jahren mit der Kampagne „Szeneviertel ja, Dreckecken nein“ den Versuch, mit originellen Ideen gegen Hundehaufen und Falschpisser – so heißen die Wildpinkler hier – vorzugehen. Im Ortsamt gibt es originelle Fliesen mit entsprechenden Motiven, die zum Beispiel an Hauswänden angebracht werden können.

 

 

 

 

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