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ADFC Dresden fordert ein Radfahrbüro und mehr Kontrolle der Stadtverwaltung

Dresden braucht ein Radfahrbüro. Es soll erster Ansprechpartner für die Einwohner zum Thema Radfahren sein und innerhalb der Stadtverwaltung koordinieren, erklärte heute Nils Larsen, Vorstand im Dresdner ADFC. Er reagierte damit auf den Planungsstau in der Stadtverwaltung, der dazu führt, dass im vergangenen Jahr 1,65 Millionen Euro für den Radverkehr nicht ausgegeben wurden. Das hatte eine Antwort des Ersten Bürgermeisters Dirk Hilbert auf eine Anfrage von Grünen-Stadtrat Johannes Lichdi ergeben.

Zusammen mit den 1 Million eingestellten Haushaltsmitteln in diesem Jahr kämen 2,65 Millionen Euro zusammen, die nicht in die Verbesserung des Radverkehrs fließen würden, kritisierte Larsen und forderte ein Vergabe der Planungsleistungen an sachkundige Ingenieurbüros, wenn das Personal in der Fachbehörde nicht ausreiche. Der Leiter des Straßen- und Tiefbauamtes Reinhard Koettnitz „präsentiert leider nur Ausreden, wenn er auf vorrangige Aufgaben wie Flutschadenbeseitigung verweist. Wir fordern den Stadtrat auf, die Fachbehörde stärker zu kontrollieren und sich regelmäßig über die Verwendung der bereitgestellten Haushaltsmittel berichten zu lassen“, sagte Larsen.

Larsen Nils ADFC

ADFC-Vorstand Nils Larsen fordert eine Radfahrbüro für Dresden. Foto: D. Brüggemann

Als positives Beispiel nannte er das Radfahrbüro in Frankfurt am Main. Dort würden sich vier Mitarbeiter in der Verkehrsbehörde um die Belange der Radfahrer kümmern und für sichtbare Verbesserungen sorgen. Wichtig sei aber vor allem die qualifizierte Stellungnahme des Radfahrbüros zu den Verkehrsvorhaben der Stadt, um hier rechzeitig die Interessen der Radfahrer einzubringen. Seit 2010 gibt es für das Rhein-Main-Gebiet eine Meldeplattform, auf der Radfahrer Mängel melden und Vorschläge machen können.

Bei der Erarbeitung des jetzt diskutierten Radverkehrskonzepts für Dresden sei der städtische ADFC einbzogen worden, sagte Larsen. Das Radverkehrskonzept soll noch dieses Jahr vom Stadtrat verabschiedet werden. Ein Radfahrbüro, so Larsen, könnte sich dann intensiv um die Umsetzung der Pläne kümmern. Dazu gehören auch die Vorschläge, die bereits auf dem Tisch liegen. Als Beispiele nennt Larsen die Oberflächensanierung von 27 km Radwegen mit holperigen Pflaster, die Rad-Durchbindung am Güntzplatz von der Ziegelstraße zur Elsasser Straße oder die Markierung von Radfahrstreifen auf der Albertstraße. Außerdem seien immer noch Projekte aus dem Radverkehrskonzept Innenstadt unerledigt, welches der Stadtrat schon vor Jahren beschlossen hat.

Das vom ADFC Dresden geforderte Radfahrbüro wäre auch für die positive Werbung für das Radfahren in der Stadt zuständig. Larsen erhofft sich davon eine Stimmungslage, die den Druck auf die Parteien erhöht und für eine deutliche Erhöhung der städtischen Ausgaben für den Radverkehr sorgt. Die Mittel sollten auf die Höhe des sogenannten Modal-Splits steigen, also dem Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehr entsprechen. In Dresden würde dieser Anteil bei 16 Prozenz liegen. Demnach, so der ADFC-Vorstand, müssten die Mittel auf mindestens 5 bis 10 Millionen Euro aufgestockt werden.

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