Graffiti Colors united

Graffiti-Künstler mit Colors united für Toleranz und Vielfalt

Vertreter der Graffiti-Szene wollen auf ihre Art Farbe zu Toleranz, Vielfalt und Weltoffenheit bekennen. Mit diesem Anliegen wandten sie sich kurz vor Weihnachten an Ellen Demnitz-Schmidt von Spike Dresden und erhielten sofort Unterstützung. Spontan konnten sie eine Turnhallenwand des Vereins auf der Karl-Laux-Straße 5 nutzen. Etwa ein Dutzend Sprüher setzten sich bei Spike Dresden zusammen und entwickelten gemeinsam Ideen. Unter dem Motto Colors united entstand ein Bild, das viele Handschriften vereint. „Es geht ums Hingucken, darum, Dinge genau zu betrachten“, erläutert Ellen Demnitz-Schmidt bei ihren einführenden Worten.

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Spike e.V. stellte die Turnhallenwand auf der Karl-Laux-Straße 5 für die Aktion zur Verfügung.

Und hinschauen lohnt sich. Der Betrachter entdeckt die graue Masse von Menschen mit ihren Ängsten und Vorurteilen, ebenso, wie Menschen verschiedener Nationalitäten und Hautfarbe, die friedlich Seite an Seite stehen. Die Farbe steht für die Vielfalt. Mittelpunkt des Bildes ist ein riesiges Gesicht einer Frau, das aus verschiedenen Nationalitäten zusammengestellt wurde. „Wir Menschen haben mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede“, so Graffitikünstler Searok. Trotz äußerer Unterschiede, fügen sich die Abschnitte am Ende dennoch zu einem Gesicht zusammen. Das Bild ist bunt, aber es enthält auch düstere Abgründe. „Es ist ja nicht alles schön auf dieser Welt“, so der 25-Jährige.

Die Graffiti-Szene ist international ausgerichtet. Die Künstler profitieren selbst vom interkulturellen Austausch. In diesem Jahr sind einige von ihnen auch durch Osteuropa gereist, waren unter anderem in Bosnien und Slowenien, haben mit den dortigen Graffiti-Künstlern zusammengearbeitet. Einige, wie der 19-jährige Tom Wildmann engagieren sich auch ehrenamtlich in einem Asylbewohnerheim. Er hat guten Kontakt zu den Bewohnern, schaut immer mal wieder vorbei und bringt Kleiderspenden mit.

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Unter dem Motto „Colors united“ entstand ein Bild, das viele Handschriften vereint. Fotos: C. Trache

Die aktuelle Diskussion um Flüchtlinge war jedoch nur ein Anlass sich auf ihre Art zu Wort zu melden. Den Graffiti-Künstlern geht es darum, dass die Menschen auf der ganzen Welt miteinander klar kommen. In ihrer Szene wird Weltoffenheit und Toleranz gelebt.

Im Aufruf der Graffiti-Künstler zur Aktion hieß es unter anderem: „Wenn nun die Stimmen für eine einheitliche graue Gesellschaft lauter werden, sollten wir uns gemeinsam mit Farbe für eine buntere und heterogene Gemeinschaft engagieren. Damit sich alle Menschen willkommen fühlen können, müssen wir ihnen dieses Gefühl auch vermitteln. Bilder sagen mehr als tausend Worte und deswegen werden wir zu Weihnachten, dem Fest der Liebe, ein Zeichen dafür setzen.“ Der zweite Bürgermeister Detlef Sittel begrüßte die Initiative der Graffiti-Szene. „Street Art soll auffallen und Impulse zum Nachdenken geben.“ Die Thematik soll weiterentwickelt werden. Detlef Sittel ruft dazu auf, Flächen in der Stadt, möglichst in verschiedenen Stadtteilen, für derartige Graffiti-Projekte zur Verfügung stellen.

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